… erinnerte mich der Beitrag, dass Kinder in der Grundschule
in der frühen Musikerziehung mit Blockflöten konfrontiert werden, an meine Zeit
im Alter zwischen 7 und 9 Jahren … so um den Dreh jedenfalls.
In der Schule wurde im Musikunterricht das
Blockflötenspielen angeboten.
Meine Mum meinte, dass jemand, der darin gut ist, sicher
auch später das Zeug hätte, ein anderes Instrument zu spielen.
Weil zusätzlich nachmittags auch noch Blockflötenunterricht
bei einer alten Dame angeboten wurde, wurde ich zusätzlich auch da untergeschoben. Buoooooooooh.
Ich habs ja so was von gehasst !!!
Mal abgesehen davon, dass ich den Begriff „musikalisch
TALENTFREI“ noch weit unterboten haben, hat sich mein Spassfaktor daran
derartig in Grenzen gehalten, dass ich selbst, wenn ich gewollt hätte, das
Dingen eher zum Froschteichbelüften benutzt habe, als daraus halbwegs hörbare
Töne hervorzubringen.
Die Rettung kam dann in Form eines kostspieligen Ratschlags
meines älteren Bruders. J
„1,- Mark und ich sag dir, wie du da nie wieder hinmusst … „
1,- MARK … in der Zeit und in dem Alter ein VERMÖGEN, aber das
wars mir natürlich wert.
Die Jungs gingen nachmittags Bäche stauen und Frösche
fangen, ich musste zum Blockflötenunterricht und auch zeitweise mal ins
Ballett.
Der Rat war, so viel und so hübsch lautstark meine
unmusikalische Neigung kundzutun, dass alle die Pimpernellen bekämen.
Das bitte zu Zeiten, wenn Papa von der Arbeit kommt, müde
und total feddisch auffe Couch ablümmelt, sich über seine Angestellten
aufgeregt hat und einfach nur abschalten
will …
Huaaaaaaaaah … bei nem aufbrausenden Hausherrn hab ich da
zwar mein Fähnchen ganz schön weit ausm Fenster gehangen, aber innerhalb von 2
Tagen zeigte sich die grandiose Wirkung.
Mein Vater kam die Treppe hoch, schnappte sich das
Holzblasinstrument, drehte sich rum, fluchte wie ein Rohrspatz, schrie: „Mir
reichts jetzt ….Schluss damit“,und ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.
Die
1,- Mark hab ich mir übrigens von meinem Opa geben lassen. Schulden muss man schließlich bezahlen und der hatte den Sinn der Aktion auch voll erkannt. ;-)
1,- Mark hab ich mir übrigens von meinem Opa geben lassen. Schulden muss man schließlich bezahlen und der hatte den Sinn der Aktion auch voll erkannt. ;-)
Also Jungs uns Mädels, die ihr zu Tönen gezwungen werdet,
die ihr selber niemals hören wollt:
-
Pustet in die Dinger was das Zeug hält
-
Geigt oder trommelt Euch den Wolf
-
Lasst den Sabber aus den Flöten tropfen … aber am
ALLERWICHTIGSTEN ist:
Zelebriert Euren vermeintlichen Ergeiz zu Zeiten, wenn Mama
und Papa so richtig im Eimer sind.
Notfalls nachts !!!
Notfalls nachts !!!
Ich frag mich grad, was gewesen wäre, hätte meine Mum mich
auch noch im Kurs für Frühchinesisch angemeldet …
Noch ein paar von mir persönlich getestete Methoden und
Tipps, wenn Ihr gegen Eure Begabung und Willen gezwungen werdet:
-
Lederhosen
zu tragen (für alle Bayern-Kids): reinpinkeln! Die Dinger werden so hart, da
kannste anschließend Blumen drin pflanzen
-
Zum Ballett
zu gehen: Gut … bei mir wars so, dass mich der biestige und schrumpelige
Vortanzdrache in den Spagat drücken wollte und ich ne Sehnenzerrung hatte;
woraufhin meine Mum der mit der Faust drohte und ich nicht mehr hin musste.
Was aber auch hilft, ist, wenn
man andere beim Ausstrecken der Arme umhaut oder sich einfach komplett daneben
benimmt … hilft 100% und wäre meine Ausweichmethode gewesen, hätte Mme
„Ich-hasse-Kinder-und-quäle-sie-für-Kohle“ das nicht schon ganz allein
erledigt.
-
Zur Kirche
zu gehen: Jedes Kind fällt mal hin. Nehmt diese Gegebenheit hin und wälzt Euch
kurz vorm Losgehen kräftig im nächsten Dorfteich, ner Pfütze oder
einfach nur im Dreck. Ansonsten
kann einem in so ner Kirche auch gut mal schlecht werden und Kotze macht sich
nicht gut in einer Menschenmenge. Auch das Trinken von Weihwasser krempelt Euch
im Handumdrehen den Magen um. Test war erfolgreich.
Allerdings gebe ich heute
folgendes zu bedenken:
Aufgepasst in einsamen, bayrischen
Minigemeinden L
Nicht dass ein übereifriger Dorfpfaffe meint, einen Exorzismus durchführen zu
müssen. Also immer schön glaubwürdig bleiben!!!
Auch könnte man extremes
Angetansein vorschützen. Das ist Eltern meist unheimlich:
Man bete also bei jeder Gelegenheit
uns spiele bei den Eltern den notorischen Moralapostel. Tut sich niemand gern
an, es sei denn, ihr habt genau solche Menschen als Eltern … dann gnade Euch
Gott. Dann ist Hopfen und Malz verloren.
-
Die Verwandten
zu küssen, die so eklig riechen: Artige, angepasste Kinder bilden keine oder wenig Persönlichkeit.
Sabbert der Tante bei der
Gelegenheit ordentlich auf die Wange. Täuscht nen Erstickungsanfall vor, wenn
Ihr an Brüste gedrückt werdet, die Euch Angst einflößen.
Tut Euch keinen Zwang an. Niemand
küsst weil er muss, sondern jeder, weil er möchte. Wenn Eure Eltern das nicht
verstehen, dann gibt’s auch für Mama und Papa keinen Gute-Nacht-Kuss … erstmal
jedenfalls nicht. Meine waren in so nem Fall „für den Tag aufgebraucht“. So.
-
Sich von anderen
unangenehmen Menschen anfassen lassen. GEHT GAR NICHT!!!
Blamiert sie vor versammelter Mannschaft und vor allem vor den Freunden.
Den unangenehmen Jungen aufm
Schulhof z.B. mit: „Ja, ich weiß, dass du so verliebt in mich bist, aber leider
bist du zu doof und zu hässlich um zu begreifen, dass du bei mir keine Chance
hast.“ (Bewährt bei einer meiner Töchter bereits in der Grundschule und der
Knilch hat nen großen Bogen um sie geschlagen)
Bei Erwachsenen gilt: Ehrlichkeit
… „Du stinkst aber … „ (den entsprechenden Gesichtsausdruck auflegen und den
Kopf einziehen, weil ein Elternteil sicher meckern wird. Egal … das schützt vor
weiteren Drück-die-mal-Nötigungen.
Wenn nicht, dann besorgt Euch
Knoblauch. Schnittlauch tuts auch. Ein Biss da rein und die Leute nehmen von
selbst ein wenig Abstand … püüüüüüüh.

